Lackieren 2


Jetzt muss alles, was nicht schwarz lackiert werden soll sorgfältig abgeklebt werden. Dazu verwende ich Malerkreb und schneide mir kleine Stückchen zurecht. So wird die gesamte Lok Stück für Stück zugeklebt. Besonders Augenmerk ist auf die Farbtrennkanten - beispielsweise an der Rauchkammer - zu legen. Dazu ebenfalls kleine Stückchen verwenden. Ein langer Streifen lässt sich nicht mit der erforderlichen Genauigkeit um die gesamte Rauchkammer kleben. Teilweise sind die Stücke nur wenige Millimeter lang - eine Pinzette erleichtert hier das ankleben.


Der Rahmen wird grün lackiert. Nach dem Trocken der Farbe, wie unten beschrieben mit Klarlack überziehen. Die Stromabnahme wird abgeklebt oder nach dem Lackieren mittels Skalpell von der Farbe befreit. Dabei aber sehr sorgfältig vorgehen, damit der übrige Farbauftrag am Rahmen nicht beschädigt wird. Gleiches gilt für die Aufnahmen der Achslager - diese müssen frei von Farbe sein, damit sich zum einen die Achslager klemmfrei in der Aufnahme (Federweg) bewegen lassen und auf der linken Seite der Lok die Stromabnahme gewährleistet ist.


Nach dem Lackieren - aber sofort danach - sind die Klebstreifen zu entfernen. Wenn dabei an wenigen Stellen die Farbe mit abgetragen wird, dann nicht unruhig werden. Solchen Stellen lassen sich mit einem feinen Pinsel und ausreichend dünner Farbe ausbessern - das muss allerdings vor dem Auftrag mit Klarlack passieren: Der Klarlack sorgt für ein einheitliches Bild des Farbauftrages. Ohne Lack sieht alles etwas ungleichmäßig aus.
Sollte dennoch beim Lackieren irgendetwas irreparabel daneben gehen, dann einfach die Lok mit Aceton abwaschen. Das Aceton löst den gesamten Farbauftrag gut ab.
Nach dem Lackieren und vor dem Auftrag des Klarlacks, sind die Schilder aufzukleben. Vorher sind die Ätzschilder schwarz zu lackieren und nach dem Trocknen der Farbe über 1oooer Sandpapier abzuziehen, so dass die Ziffern und Buchstaben wieder zu erkennen sind.
Die Schilder werden mit lösemittelfreiem (!) Alleskleber von Tesa aufgeklebt. Lösemittelhaltiger Kleber würde die Farbe auf dem Gehäuse lösen. Ich trage den Leim mit einem feinen Draht auf. Sollte dennoch beim Kleben etwas Leim neben den Schildern herausquellen, dann warten bis der Leim fest - die überstehenden Reste lassen sich gut mit einem Skalpell entfernen.
Ebenfalls vor dem Lackieren werden die Schiebebilder aufgebracht. Dazu die Schiebebilder ca. einer halbe Minute in Wasser einfachen und dann mit dem Trägermaterial auf das Modell legen. Dann mit einem Wattestäbchen vorsichtig probieren, ob die Schiebebilder sich bewegen lassen. Ist das der Fall, dann das Schiebebild in die richtige Position schieben. Überflüssiges Wasser wird mit Wattestäbchen aufgesaugt.
Nachdem alle Schilder und Schiebebilder aufgeklebt sind, kann die Lok mit Klarlack lackiert werden. Weinert bietet seidenmatten Klarlack an, der durch Zusatz des ebenfalls bei Weinert erhältlichen Mattierungsmittels, weiter mattiert werden kann. Allerdings vorsichtig dosieren. Bei zu viel Mattierungsmittel wirkt der Lack grau und Stumpf. Wenn Sie das Modell altern wollen, so geschieht des nicht durch zu viel Mattierungsmittel. Vielmehr wird eine schön glänzende Lok gealtert. Auch beim großen Vorbild finden sich viele Stellen an der Lok, die nicht zu sehr verdreckt sind und daher immer noch schön glänzen. Dieser Effekt geht unwiederbringlich verloren, wenn mit zu viel Mattierung gearbeitet wird.

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